


Serie Teil 7 - Die Verteilung der Luft (Einbau der Lüftungsleitungen)
Grundsätzlich sollen Lüftungsleitungen und -kanäle strömungstechnisch günstig geformt, abriebfest, korrosionsbeständig, leicht reinigbar und beständig gegen Hitze, Kälte und Dehnung sein. Diese Anforderungen erfüllen sowohl Rohrleitungen aus verzinktem Stahlblech (Wickelfalzrohr) oder Blechkanäle als auch Kunststoffkanäle.
1. Wickelfalzrohre
Diese runden Kanäle aus Blech sind die am längsten erhältlichen Rohrleitungen für Lüftungsanlagen. Es sind in der Regel alle Rohrführungen realisierbar, jedoch sind vielfältige Formstücke, Muffen, Übergänge, Abzweige, Verjüngungen usw. erforderlich. Befestigungsmaterialien wie schallgedämmte Schellen und der Einbau von Rohrschalldämpfern sind üblich.
Nachteil: In Zwischendecken reicht der Platz für Wickelfalzrohre oft nicht aus.
2. Blechkanäle
Blechkanäle als Rechteckkanäle haben ähnliche Eigenschaften wie die runden Wickelfalzrohre. Auch hier sind genormte Kanäle in verschiedensten Abmessungen verfügbar. Rechteckkanäle können z.B. günstiger und platzsparender in abgehängten Zwischendecken oder im Fußbodenaufbau verlegt werden. Bei Verlegung im Fußboden ist allerdings die Druckbelastung durch den Estrich zu berücksichtigen.
3. Flexible Kunststoffkanäle und -schläuche
Seit vielen Jahren haben sich speziell entwickelte flexible Kunststoffkanäle und -schläuche bewährt. Die Vorteile der Kunststoffkanäle gegenüber den Blechkanälen liegen in deren geringerem Gewicht und somit der leichteren Montage und der leichteren Verarbeitung. Auch hier sind wieder runde oder rechteckige Querschnitte verfügbar. Weitere Vorteile liegen in der hohen Flexibilität (geringe Biegeradien, wenige Formteile) bei gleichzeitig sehr hoher statischer Belastbarkeit (Kanäle sind teilweise begehbar) und dem geringen Platzbedarf. Kanäle mit innen gewellter Oberfläche haben zudem stark schalldämmende Eigenschaften, auf den bei Wickelfalzrohren üblichen Einbau von Rohrschalldämpfern kann verzichtet werden.
Um eine Vorstellung vom Aufbau einer Anlage zu bekommen, möchte ich die Luftführung am Beispiel einer Installation mit Kunststoffkanälen und -schläuchen näher beschreiben:
Meistens wird ein Zuluftverteiler in jedem Geschoss eingebaut, der durch einen Schlauch mit dem Lüftungsgerät verbunden ist. Für die Zuluftverteiler gibt es passende Unterputz-Einbauschränke (ähnlich wie bei Fußbodenheizungsverteilern), der Schlauch wird am besten im vertikalen Installationsschacht verlegt in dem auch die Heizungs- bzw. Wasser-und Abwasserleitungen liegen. Vom Verteiler ausgehend wird die frische Luft dann horizontal über Bodenkanäle zu den Zuluftauslässen geführt. Die flachen und sehr flexiblen Kanäle verschwinden später unsichtbar unter dem Estrich. Der große Vorteil dieses Systems ist, dass mithilfe einstellbarer Klappen im Verteiler die Luftmenge für jeden Raum einzeln einreguliert werden kann.
Die Abluft wird über eine Designblende durch einen Schlauch zum Abluftsammler gesaugt. Bei guten Systemen kann am Ablufteinlass ein Filter platziert und dadurch das angeschlossene Rohrleitungssystem vor Verunreinigungen geschützt werden. Idealerweise befinden sich auch im Abluftsammler so genannte Drosselklappen zur Einstellung der einzelnen Abluftmengen. Vom Abluftsammler wird die Luft in einer Hauptleitung (Schlauch) zum Lüftungsgerät geführt.
Generell gilt: Gute Systeme sind einfach reinigbar und verfügen über ein Reinigungszertifikat!
Astrid Rührig
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